Unstät

[893] Unstät, -er, -este, adj. et adv. der Gegensatz von stät, auf eine fehlerhafte Art beweglich, unruhig, keine lange Dauer an einem Orte habend, ingleichen unbeständig, und darin gegründet. Unstät und flüchtig sollst du seyn auf Erden, 1 Mos. 4, 12; du sollst keine dauerhafte Stäte haben. Unstät sind der Huren Tritte, Sprichw. 5, 6. Ein unstäter Mensch, sowohl der keine bleibende Stäte hat, als auch überhaupt ein veränderlicher, unbeständiger.

Anm. Schon bey dem Ottfried unstat, unstati, im Niederdeutschen, wo es aber auch für das folgende unstatthaft gebraucht wird, unstede, im Griech. άσάτος. Bey den Schwäbischen Dichtern kommt Unstetekein, für Unbestand vor. S. Stät.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 893.
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