Unterbringen

[905] Unterbringen, verb. irreg. act. S. Bringen. 1. * Unterbrḯngen; ich unterbringe, unterbracht, zu unterbringen; unter das Joch bringen, unter sich bringen, eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung. Das Land ist unterbracht, 1 Chron. 23, 18. So auch die Unterbringung.

2. Únterbringen; ich bringe unter, untergebracht, unter zu bringen. 1) Eigentlich unter ein Obdach bringen, woraus es zusammen gezogen zu seyn scheinet. So sagt ein Gastwirth, er könne seine Gäste nicht alle unterbringen, wenn er ihnen weder bey sich noch bey andern Quartier verschaffen kann. Ein Pferd unterbringen, es nach angewandter Mühe in einen Stall bringen. 2) In weiterer Bedeutung in vielen Fällen, auch an einen sichern Ort bringen, besonders, wenn solches auf einige Zeit geschiehet. Ein Capital unterbringen, es auf Interessen austhun, gleichsam es an Mann bringen. Am häufigsten von Personen und in Ansehung der Versorgung. Jemanden als einen Bedienten bey einem Herren unterbringen. Seine Kinder gut unterbringen, es sey durch Heirath, oder durch Versorgung anderer Art. So auch die Unterbringung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 905.
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