Vaterland, das

[978] Das Vaterland, des -es, plur. welcher doch wenig gebraucht wird, die -länder, eigentlich das Land des Vaters oder dasjenige Land, in welchem der Vater einheimisch ist oder gewesen, d.i. dasjenige Land, in welchem jemand gebohren und erzogen worden. In seinem Vaterlande sterben. Die Liebe zum Vaterlande. Sein Vaterland verlassen. Die Erde ist unser aller Vaterland. In weiterer Bedeutung pflegt man auch zuweilen dasjenige Land, welchem man als ein Einwohner einverleibet ist, in welchem man den Schutz und die Wohlthaten eines ordentlichen Bürgers genießet, sein Vaterland zu nennen.

Anm. Im Dänischen Fäderneland. Es scheint erst in den spätern Zeiten nach dem Latein. Patria gebildet zu seyn; wenigstens war es zu den Zeiten des alten Übersetzers eines Stückes aus dem Isidor, und des Notker noch nicht gangbar, denn der erste gebraucht dafür Odhil, welches zur letzten Hälfte in Allodium, vielleicht auch zur ersten in Adel gehöret, der letztere aber Heimchommeniu.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 978.
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