Vergeuden

[1046] * Vergeuden, verb. reg. act. welches im Oberdeutschen gangbar, im Hochdeutschen aber veraltet ist, verschwenden, verthun. Reichthum wird wenig, wo mans vergeudet, Sprichw. 13, 11. So auch die Vergeudung, die Verschwendung, der Vergeuder, der Verschwender, die Vergeuderinn, die Verschwenderinn. Es ist von dem einfachen, auch noch im Oberdeutschen gangbaren geuden, reichlich ausgeben, ingleichen lustig leben, prassen, durch welche letztere Bedeutung Frisch bewogen worden, es von gaudere abzuleiten. Allein, es kann auch mit gießen, Nieders. geten, verwandt seyn, so daß der Begriff der Verschwendung, und nicht der Lustigkeit, der Stammbegriff ist, wenn es nicht vielmehr das Stammwort von dem intensiven getzen, in ergetzen ist, S. dasselbe. Von dem Worte geuden und dessen Ableitungen ist Frisch in dem Wörterbuche nachzusehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1046.
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