Verlieben

[1084] Verlieben, verb. regul. recipr. sich verlieben, eigentlich, Liebe gegen eine Person anderes Geschlechts empfinden, wo es doch am häufigsten von der Empfindung sinnlicher Liebe gebraucht wird. Sich in eine Person verlieben. In eine Person verliebt seyn. Verliebt werden. Jemanden verliebt machen. Das Mittelwort verliebt bedeutet in diesem Verstande noch als ein Beywort. 1. Sinnliche Liebe gegen eine Person anderes Geschlechtes ausdrückend, verrathend. Verliebte Gedichte. Ein verliebter Seufzer, verliebte Blicke. 2. Neigung, Fertigkeit besitzend, leicht sinnliche Liebe gegen Personen anderes Geschlechtes zu empfinden. S. Ver 2. Verliebt seyn. Ein verliebter Mensch. Ein verliebtes Mädchen. In figürlicher Bedeutung ist verlieben oft einen hohen Grad der herrschenden, besonders sinnlichen Neigung gegen ein Ding empfinden. Sie hatte sich ganz in den Zeug verliebt. In ein Pferd, ein Buch, einen Schriftsteller, einen Ausdruck verliebt seyn. Daher das Verlieben. Ver hat hier eine intensive Bedeutung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1084.
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