Versenken

[1136] Versênken, verb. regul. welches das Activum von dem Neutro versinken ist, in die Tiefe senken, eigentlich durch Senken verbergen; am häufigsten von der Wassertiefe. Ein Schiff versenken. Kasten mit Steinen in den Fluß versenken, ihn dadurch unfahrbar zu machen. Seltener von der Erdtiefe. Versenkte Schätze, 5 Mos. 33, 19; vergrabene. Figürlich versenken die Metallarbeiter den Kopf einer Schraube, wenn er in einer Vertiefung verborgen wird, so daß er über der Oberfläche nicht hervor raget, wozu sie einen eigenen Versenkbohrer haben. Nach einer Figur sagt man in der höhern Schreibart, in Gram, in Elend, in Schmerzen versenkt.


Dort wollen wir uns ganz in unsern Schmerz versenken,

Cron.


Wo es etwas mehr sagt, als vertiefen. Ingleichen in tiefe Betrachtungen versenkt. Min froide ist nun in laid versenket, Burckh. von Hohenfels. Ungewöhnlicher ist die biblische Figur, wo es für untergehen machen, in das Elend, in das Verderben stürzen, gebraucht wird. Menschen wollen mich versenken, Ps. 56, 2. Meine Feinde versenken mich täglich, V. 3. Babel soll also versenket werden, Jer. 51, 64. Noch ungewöhnlicher ist das Hauptwort der Versenker. Hilf mir von der Schmach meines Versenkers, Ps. 57, 4.

Daher die Versenkung.

Schon bey dem Ottfried firsenkan, im Tatian bisenkin.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1136.
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