Versteinern

[1151] Versteinern, verb. reg. act. zu Stein machen, in Stein verwandeln, doch nur in weiterer Bedeutung des Verwandelns. Versteinertes Holz, welches entstehet, wenn das Wasser die Holztheilchen auflöset und dafür die bey sich führenden Steintheilchen absetzt, welche denn die Gestalt der erstern annehmen. So auch versteinerte Fische, Knochen u.s.f. Manche Wasser versteinern die Körper, welche darein gerathen. Daher die Versteinerung, sowohl von der Wirkung der Versteinerns, als auch von versteinerten Dingen, in welchem Falle es auch den Plural leidet. Figürlich ist versteinert werden vor Schrecken, Erstaunen u.s.f. unbeweglich da stehen. Ich glaubte versteinert zu seyn, als mir dieß Wort entfuhr. Die Freude habe ich doch noch zu sehen, wie er versteinern wird, wenn er mich wird unvermuthet singen hören, Hermes; wo es in der sonst ungebräuchlichen neutralen Form gebraucht wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1151.
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