Verwachsen

[1168] Verwachsen, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte seyn. 1. Durch den Wachsthum bedeckt, unkenntlich gemacht werden, zuwachsen. Die Blattergruben, Narben verwachsen. Wo man auch in thätiger Gestalt und mit haben, doch ohne Pasivum, sagt: das Kind wird die Blattergruben schon wieder verwachsen. Ein in die Rinde eines Baumes eingeschnittener Nahme verwächset. In uneigentlicherm Verstande sagt man auch, der Arm des Stromes versandet und verwächst. 2. Durch den Wachsthum verbunden werden, zusammen wachsen. Zuweilen verwachsen die Gelenkköpfe der Glieder mit ihren Gelenkhöhlen. 3. Ungestalt wachsen, in welchem Verstande besonders das Mittelwort verwachsen gebraucht wird. 4. Zu sehr wachsen, durch allzu schnellen Wachsthum entkräften, als ein Reciprocum; wofür doch sich überwachsen üblicher ist. So auch das Verwachsen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1168.
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