Verwichen

[1179] Verwichen, adj. et adv. welches eigentlich das Mittelwort des ungewöhnlichen Zeitwortes verweichen, für entweichen, unbemerkt vergehen, ist, und von der Zeit für vergangen gebraucht wird. Verwichenes Jahr, voriges Jahr. In nächst verwichener Woche, in voriger. Da es denn in der Adverbial-Form auch für neulich gebraucht wird. Verwichen hatt' ich einen Traum, Bernh. Die Niedersachsen gebrauchen dafür verleden, geleden, und leden, welches zu leiten, in der intransitiven Bedeutung für gleiten, gehöret.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1179-1180.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: