Vorbethen

[1254] Vorbethen, verb. regul. act. einem vorbethen, eigentlich ein Gebeth in dessen Gegenwart hersagen, damit er es nachspreche, im Gegensatze des nachbethen. Einem Kinde das Vater Unser vorbethen. Ingleichen in jemandes Gegenwart bethen, um ihm dadurch ein Muster zu ähnlichen Gebethen zu geben. Figürlich, doch nur und gemeiniglich im verächtlichen Verstande, vorsagen, vorsprechen überhaupt. Daher das Vorbethen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1254.
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