Vortrefflich

[1309] Vortrêfflich, -er, -ste, adj. & adv. andere Dinge seiner Art an Güte und Vollkommenheit weit übertreffend, im hohen Grade vorzüglich, wofür auch nur das einfache trefflich gebraucht wird. Ein vortrefflicher Mann. Eine vortreffliche Schönheit. Das siehet vortrefflich aus, klingt, schmeckt vortrefflich. Vortrefflich singen, tanzen u.s.f. können. Eine vortreffliche Natur haben. Jemanden einen vortrefflichen Dienst leisten. Die Natur hat dem Menschen nichts vortrefflichers, als den Verstand gegeben, Sonnenf. Er aß und fand die Frucht vortrefflich von Geschmack. Er läßt es sich vortrefflich schmecken. Da es denn oft auch in einem vorzüglich hohen Grade bedeutet. Vortrefflich schwören, fluchen, trinken können.

Anm. Von der Abstammung des Wortes S. Trefflich. Da dieses allein schon so viel als vortrefflich bedeutet, das letztere auch wider die Natur der mit vor zusammen gesetzten Wörter den Ton auf der zweyten Sylbe hat, so scheint vor hier aus dem intensiven ver verderbt zu seyn. Ehedem war für vortrefflich auch übertrefflich üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1309.
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