Vorziehen

[1315] Vorziehen, verb. irregul. act. S. Ziehen. 1. Hervor ziehen, ingleichen vorwärts ziehen. Etwas unter dem Bette vorziehen. 2. Vor etwas ziehen. Den Vorhang vorziehen, den Vorhang vor eine Sache ziehen. Einen Graben, einen Zaun vorziehen, vor etwas ziehen oder machen. 3. Mit der dritten Endung des Dinges, worauf sich das vor beziehet, höher schätzen, als ein anderes Ding, sowohl dem Urtheile, als auch der thätigen Erweisung dieses Urtheiles nach. Ich ziehe ihn seinem Bruder weit vor. Er wird allen vorgezogen. Das allgemeine Beste seinem eigenen Nutzen vorziehen. Man zog sein Urtheil dem meinigen weit vor. Es ist gewiß, daß er ihnen Lottchen weit vorziehet, Gellert. S. Vorzug.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1315.
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