Wachtel, die

[1326] Die Wachtel, plur. die -n, Diminut. das Wachtelchen, der Nahme eines Zugvogels, welcher sich den Sommer über in dem Getreide aufhält, und wegen seiner Stimme oder wegen seines Schlages merkwürdig ist. Die Wachtel schlägt, wenn sie ihre Stimme hören läßt, welches kein Singen genannt werden kann.

Anm. Im Dänischen gleichfalls Wachtel, im Norwegischen Vachtel im Schwed. Vaktel. Man könnte dieses Wort mit Wachtern von dem noch Niederdeutschen wachten, wachen, ableiten, weil dieser Vogel auch zur Nachtzeit schläget; allein es ist wahrscheinlicher, daß sein Nahme eine Nachahmung eines Theiles seines Schlages ist, indem dessen Nahmen in andern Sprachen und Mundarten auf ähnliche Art erkläret werden müssen; wohin das Niederdeutsche Quakel und Kutjeblik, das Engl. Quail, Franz. Caille, Ital. Quaglia, Span. Coalla, das mittlere Lat. zu Carls des Großen Zeit übliche Quacara, und selbst das Lat. Coturnix gehören.[1326] In einigen Oberdeutschen Gegenden werden die Wachteln Ohrhühner genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1326-1327.
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