Warze, die

[1393] Die Warze, plur. die -n, Diminut. das Wärzchen, Oberdeutsch Wärzlein, eine harte rundliche Erhebung auf der äußern Fläche eines Dinges, besonders auf der Haut. Die Warze an der Brust, oder Brustwarze, der runde fleischige Knopf an einer weiblichen Brust. Am häufigsten gebraucht man es von fehlerhaften und verhärteten Auswüchsen auf der Haut. Warzen auf den Händen haben. An den Füßen werden dergleichen Auswüchse Hühneraugen, oder Leichdörner genannt. Im Bergbaue ist die Warze der runde Theil, in welcher sich der Pleulzapfen herum drehet.

Anm. Im Niedersächsischen Waarte, im Englischen wart, im Schwedischen Vårta, im Angelsächsischen weart. Das z, und in den Niederdeutschen und Nordischen Mundarten das t, deuten auf ein Intensivum. Die einfache Wurzel ist noch in dem Holländischen Weer, Wier übrig, welches callus bedeutet. Da diese Wurzel gedehnt wird, so lautet auch Wārze, gedehnt, ungeachtet ein Consonant auf das r folgt, obgleich in andern Wörtern der gedehnte Ton in ähnlichen Fällen in den geschärften übergehet. In dem Lateinischen Verruca kommt die erste Sylbe mit der vorigen Wurzel überein.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1393.
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