Waten

[1417] Waten, verb. regul. neutr. welches das Hülfswort seyn erfordert, im Wasser gehen. Der Fluß ist so seicht, daß man durch denselben waten kann. Sieh, der Bock dort wadet (watet) in dem Sumpfe, Geßn. Ingleichen figürlich: wenn die Schafe und die Kinder um ums her im hohen Grase waten, eben ders. So auch das Waten.

Anm. Schon im Notker uuaton, im Niederdeutschen, und einigen gemeinen Oberdeutschen Sprecharten waden, im Angels. wadan. im Engl. to wade. Die Ähnlichkeit mit Wasser, Niederd. Water, ist vermuthlich nur zufällig, obgleich viele dieses für das Stammwort gehalten haben. Es scheinet vielmehr, daß der Begriff des Gehens der herrschende ist, da es denn mit dem Schwed. Vada, gehen, Lat. vadere, und Griechischen βάδειν, βάδιζειν zu einem und eben demselben Stamme gehören würde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1417.
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