Weihnachten, die

[1453] Die Weihnachten, sing. inusit. dasjenige Fest, welches in der christlichen Kirche zum Andenken der Geburt Christi gefeyert wird. Es hat den Nahmen von den geweiheten, d.i. heiligen, Nächten, in welchen es noch jetzt in der Römischen Kirche vorzüglich gefeyert wird, daher es denn auch nur im Plural allein üblich ist. Nachten für Nächte ist freylich eine irreguläre Form; allein sie ist einmahl allgemein gangbar. Indessen war das Wort ehedem auch im Singular üblich, weil in der Römischen Kirche vorzüglich die Nacht auf den ersten Weihnachtstag feyerlich begangen wird. Die Wihennaht, im Schwabenspiegel.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1453.
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