Weltlich

[1483] Wêltlich, -er, -ste, adj. & adv. welches nur in einigen engern Bedeutungen des Substantives Welt üblich ist. 1. Zur Welt, im Gegensatze der Kirche, gehörig, und darin gegründet; weltlich, im Gegensatze des kirchlich und geistlich. Der weltliche Arm, das weltliche Recht, die weltliche Obrigkeit, die weltlichen Churfürsten, der weltliche Stand, alles zum Unterschiede von dem geistlich. Geist- und weltliche Sachen. Ein weltliches Kleid. Ein Bisthum weltlich machen, es säcularisiren. 2. In der Theologie, zu den Angelegenheiten des gegenwärtigen Lebens, zur äußern Glückseligkeit gehörig, und darin gegründet; im Gegensatze des geistlich. Weltliche Dinge. 3. In noch engerer Bedeutung, eben daselbst, irdisch, sinnlich gesinnet, und darin gegründet; auch im Gegensatze des geistlich. Weltlich gesinnet seyn. In weltlichen Dingen lesen.


Ihr empfindliches Gewissen

Hasset was so weltlich steht,

Haged.


Anm. Im Ottfried woroltlich, im Notker wertlich, aber schon im Schwabenspiegel weltlich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1483.
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