Wiegen (1)

[1538] 1. Wiegen, verb. irregul. Imperf. ich wog, Particip. gewogen. Es wird auf gedoppelte Art gebraucht: 1. Als ein Activum, die Schwere eines Körpers zu erforschen suchen, besonders vermittelst einer Wage, wie wägen. Kaffe, Eisen, Wolle wiegen.


Der, welcher junge Welten aus ihrem Chaos zog,

Der Himmel Raum umspannend, die neuen Sonnen wog,

Dusch.


Wiegen ist in dieser thätigen Gestalt sowohl im gemeinen Leben, als der edlern Schreibart, üblich, wägen aber kommt nur in der letztern vor. 2. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, eine gewisse bestimmte Schwere haben, mit dem Accusative des Gewichtes. Eine Sache wieget zehn Pfund, zwey Loth, wenn sie so viel am Gewichte hält. Im gemeinen Leben sagt man auch, eine Sache wiegt schwer, wiegt leicht, wenn sie schwer oder leicht ist.

So auch das Wiegen. S. Wägen und das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1538.
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