Winseln

[1564] Winseln, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, mit schwacher, ermatteter Stimme weinen und wehklagen. Über etwas winseln. So auch das Winseln. Es ist von weinen, vermittelst einer doppelten Ableitungssylbe gebildet; das s, macht daraus ein Intensivum, die Sylbe eln aber ein Diminutivum, mit lauter, aber schwacher Stimme weinen. Im Niederdeutschen sagt man dafür pinseln, mit weibischem Muthe klagen, welches auch im Hochdeutschen so unbekannt nicht ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1564.
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