Witzeln

[1587] Witzeln, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, in der dritten engern Bedeutung des vorigen, zur Unzeit witzig scheinen wollen, Witz am unrechten Orte und auf die unrechte Art anbringen. Ein Schriftsteller witzelt, wenn sein Bestreben, Witz zu zeigen, zu merklich wird, wenn er denselben am unrechten Orte oder auf eine unschickliche Art anzubringen sucht. Mit manchen Adverbiis auch als ein Activum. Es gibt schöne Geister, welche uns die Religion ganz hinweg witzeln. So auch das Witzeln.

Anm. Es ist eines von den neuern Wörtern, welches aber völlig analogisch und richtig gebildet ist. Das Fehlerhafte, welches mit in dem Begriffe liegt, gründet sich auf die verkleinernde Form eln, nach welcher auch vernünfteln, grübeln, u.s.f. gebildet sind. S. -eln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1587.
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