Wohlfeil

[1596] Wohlfeil, -er, -ste, adj. & adv. einen verhältnißmäßigen geringen Preis habend, im Gegensatze des theuer. Wohlfeile Waaren. Die Waare wird wohlfeiler. Etwas wohlfeil einkaufen, für einen geringen Preis. Eine Waare wohlfeil geben. Ich konnte nicht wohlfeiler abkommen. Wohlfeile Zeit, da gewisse Bedürfnisse wohlfeil sind, im Gegensatze der theuern Zeit.

Anm. Das Wort ist, wie man leicht siehet, von wohl und feil zusammen gesetzt. Da die Bedeutung sehr elliptisch ist, so leidet dieses Wort auch die Comparation an der letzten Hälfte, welches in den gewöhnlichen Fällen wider die Analogie ist, indem die Comparation an der ersten geschehen sollte, welche selbige aber in der Zusammensetzung nur selten verstattet. Im Nieders. ist wohlfeil, good koop, sehr wohlfeil, Christkoop, und schimpflich wohlfeil, schandkoop.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1596.
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