Wurmen

[1631] Wurmen, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, wie ein Wurm kriechen; doch nur in einigen figürlichen Bedeutungen. 1. Bey den Kohlenbrennern wurmt das Feuer in dem Meiler umher, wenn es in demselben herum kriecht. 2. Im moralischen Verstande sagt man in der vertraulichen und komischen Schreibart, Das Ding fängt ihn an zu wurmen, in dem Kopfe herum zu gehen, ihn unruhig zu machen. Das wurmt ihn in dem Herzen, wenn es ihn unruhig macht. Das wurmte mich, ich ärgerte mich darüber.

Anm. Wenn gleich dieses Wort unmittelbar von Wurm abgeleitet seyn sollte, so hat es doch die erste ursprüngliche Bedeutung desselben, nach welcher es eine Onomatopöie der unruhigen kreisförmigen Bewegung, oder vielleicht der kriechenden Bewegung in auf- und niedersteigenden Kreisen ist, ein wenig mehr beybehalten. Es ist in derselben ein Verwandter von Wirbel, Lat. Gyrus, wirren in verwirren, schwärmen u.s.f. welche beyde letztern Intensiva davon sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1631.
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