Zagen

[1643] Zagen, verb. regul. neutr. mit dem Hülfsworte haben, vor Furcht zittern oder beben, und in weiterer Bedeutung, kleinmüthig seyn. Fordert er mein Leben zurück, warum sollte ich zagen? Gell. Man gebraucht es besonders in Verbindung mit dem Worte zittern, zittern und zagen, theils und am häufigsten in dem abgeleiteten verzagen. S. dasselbe. Ehedem war es auch für sich allein üblich. Ich habe gesagt, in meinem großen Zagen, in Luthers Bibel.

Anm. Schon in dem alten Fragmente auf Carln den Großen bey dem Schilter, zagen, im Nieders. gleichfalls zagen. Ehedem hatte man auch das Adverbium und Adjectivum zag, furchtsam, wofür wir jetzt zaghaft gebrauchen. Durch dehain zagen muot, Strick. Du arger zage, eben das. Das er den Held hielt für ein Zagen, im Theurd.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1643.
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