Zeitlose, die

[1679] Die Zeitlose, plur. die -n, ein Nahme, welchen besonders zwey wild wachsende Blumengewächse führen. 1. Die Maßliebe, Bellis Linn. welche auch Gänseblümchen genannt wird. Vermuthlich führet sie diesen Nahmen, weil sie für ihre Blüthe keine gewisse Zeit hält, sondern den ganzen Sommer hindurch blühet. 2. Ein im späten Herbst blühendes Zwiebelgewächs, welches auf feuchten Wiesen wohnet, Colchicum Linn. Herbstblume. Die röthliche Zeitlose, der einsame Bothe des Winters, Geßn. Bey dieser ist der Grund der Benennung dunkel. Im Nieders. heißt sie Tiloot, Tierliesken, Holl. Tyloos, welcher Nahme vermuthlich aus Zeitlose verderbt ist, welchen daselbst aber auch eine Art früher gelber Narzissen bekommt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1679.
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