Zerbrechen

[1686] Zerbréchen, verb. irregul. (S. Brechen.) Es ist: 1. Ein Activum, in Stücke brechen, entzwey brechen. Einen Stock, ein Glas zerbrechen. Seine, oder jemandes Fessel zerbrechen, sich, oder einen andern in Freyheit setzen, von der Sclaverey befreyen. Lucie, mein männliches Herz zerbrach deine stolzen Fesseln. Sich den Kopf über etwas zerbrechen, im gemeinen Leben und der vertraulichen Sprechart, heftig über etwas nachsinnen. Ein zerbrochener Geist, ein zerbrochenes Herz, in der Theologie nach einer sehr harten Figur, ein hoher Grad der Traurigkeit über seine Unvollkommenheit, S. Zerknirschen. 2. Ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, zerbrochen werden. Das Glas, der Stock ist zerbrochen.

So auch das Zerbrechen und die Zerbrechung, letzteres nur in der activen Bedeutung.

Anm. Bey dem Kero ziprehhan und farprehhan, bey dem Ottfried firbrechan und zibrechan, in den spätern Zeiten zubrechen, Nieders. tobreken.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1686-1687.
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