Zerschmelzen

[1691] Zerschmêlzen, verb. irregul. (S. Schmelzen,) welches auf doppelte Art gebraucht wird. 1. Als ein Activum, durch Schmelzen in feine Theile auflösen; obgleich nur selten, weil das einfache schmelzen diesen Begriff bereits ausdruckt. 2. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte seyn, durch Schmelzen aus einander fließen. Der Schnee, der nach und nach zerschmilzt, läßt die Quellen im Sommer nie versiegen, Gell. Figürlich, in Liebe, vor Liebe zerschmelzen, den höchsten Grad der Zärtlichkeit empfinden. So auch das Zerschmelzen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1691.
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