Zoll (2), der

[1730] 2. Der Zoll, des -es, plur. die -zölle, eine Abgabe für die Freyheit, durch einen Ort, oder ein Gebieth zu reisen, da denn der Zoll sowohl von Personen, als Sachen gegeben wird. Zoll von etwas geben. Einen Zoll auf etwas legen. Das Land mit Zöllen beschweren. Den Zoll verfahren, einen Umweg bey dem Zollhause vorbey nehmen. Daher der Judenzoll, Pferdezoll, Waarenzoll, Brückenzoll, Wegezoll, Marktzoll u.s.f.

Anm. Schon in den ältesten Oberdeutschen Schriftstellern Zoll, im Nieders. Toll, im Engl. Toll, im Böhmischen Celny, alle, wie es scheinet, aus dem Lat. telonium, und dieß aus dem Griech. τελος, indem der Zoll allem Ansehen nach eine Römische Erfindung ist. Telonium und τελος aber können wieder von einem Worte abstammen, welches mit unserm zahlen verwandt gewesen. Das Ital. Tagiia und Franz. Taille sind von einem andern Stamme, und von tagliarc, tailler, auf eben die Art gebildet, wie Accise von accidere. S. dasselbe. Im Oberdeutschen ist für Zoll das Wort Mauth üblich.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 1730-1731.
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