Das Scalpiren

[66] Das Scalpiren (von dem Englischen Scalp, welches die Haut über dem Hirnschädel bedeutet) ist eine Operation, die häufig von den Wilden in Nordamerika an ihren getödteten oder schwer verwundeten Feinden vorgenommen wird. Sie wickeln nehmlich von diesen das Haar um die linke Hand, setzen ihnen einen Fuß auf den Hals und schneiden mit einer Fertigkeit, die sie öfters in Einer Minute die ganze Operation vollbringen läßt, die sehr ausgespannte Haut mit einigen Schnitten durch und ziehen sie dann über den Kopf ab. Die abgezogenen Häute werden von ihnen als Zeichen ihrer Tapferkeit aufgehoben.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 66.
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