Der Soloecismus

[316] Der Soloecismus (aus d. Griech.) heißt ein Fehler, ein Schnitzer, den man gegen die Etymologie, Rechtschreibung und Wortfügung macht. Die Benennung leitet man von der Stadt Soli oder Solos in Cilicien (von Solon erbaut) her, deren Einwohner ihre Mundart nach und nach so sehr verdarben, daß man von Jedem, der schlecht Griechisch sprach, sagte: er spricht Solisch. In der Folge haben alsdann vorzüglich die Sprachlehrer diese Benennung beibehalten, wenn sie eine schlecht zusammengesetzte Rede bezeichnen wollten.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 316.
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