Die Electricität

[378] Die Electricität, a. d. Gr. ist eine durch die ganze Natur verbreitete, allen Körpern, nur mehr oder weniger, eigene Kraft. Sie äußert sich an einem Körper dadurch, daß derselbe andere leichte Körper, die ihm genähert werden, an sich ziehet und wieder zurück stößt, oder bei Berührung von solchen, die nicht gleich elektrisch sind (die diese Eigenschaft nicht in einem gleichen Grade besitzen), knisternde Funken von sich giebt. Man hat dieser Kraft den Namen Elektricität gegeben, weil man sie zuerst an dem Bernstein, der Griechisch Elektron heißt, entdeckte. Einige Körper werden durch Reiben elektrisch, pflanzen aber die Elektricität nicht auf andere fort, z. B. Glas, Edelsteine, Harze, Schwefel, Seide; diese nennt man Nichtleiter: andere hingegen werden durch das Reiben zwar nicht elektrisch, nehmen aber die Elektricität von jenen Körpern an, und pflanzen sie auf andere sie berührende fort, z. B. die Metalle, das Wasser; diese heißen Leiter. Noch andere Körper werden durch das [378] Reihen ziemlich elektrisch, und sind dennoch gute Leiter, z. B. troknes Holz, trokne Marmorplatten; und diese nennt man Halbleiter. Will man einen Körper elektrisiren, so bedient man sich einer Elektrisirmaschine, durch welche elektrische Funken hervorgebracht werden, die in einem empfindenden Körper ein unangenehmes Gefühl erregen, und oft den ganzen Körper erschüttern. Von einer solchen Maschine kann man sich nur durch Anschauung eine richtige Vorstellung machen. Die berühmteste in dieser Art ist die Cuthbersonsche in dem Teylerschen Museum zu Haarlem. Durch die Fortschritte in der Lehre von der Elektricität wurde der große Franklin (s. diesen Art.) zu einer Theorie der Elektricität (welcher man jedoch viel entgegen gesetzt hat) und zur Erfindung der Blitzableiter geführt. S. d. A. Blitzableiter.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 1. Amsterdam 1809, S. 378-379.
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