Die Flöte

[33] Die Flöte. Dieses so bekannte und allgemein beliebte Blasinstrument, das Lieblings Instrument Friedrichs II. hat wohl seine so günstige Aufnahme theils der Sanftheit des Tones, theils der Bequemlichkeit, mit welcher man es bei sich führen kann, zu verdanken; ungeachtet auf der andern Seite Schwierigkeiten mancher Art (besonders in Ansehung der Reinheit und Gleichheit der Töne), ferner der viele Wind, der bei so vielen Flötenbläsern gehört wird, das Instrument bei weitem nicht zu den vollkommenen unter den Blasinstrumenten erheben. Unter den vielen Arten von Flöten ist die bekannteste, die auch meisten Theils in den Orchestern eingeführt ist, die so genannte Querflöte, Ital. flauto traverso, Franz. flûte traversièro (weil sie die Quere vor den Mund gehalten wird), auch flûte dʼAllemagne genannt (weil sie von den Deutschen erfunden worden), welche einen Umfang vom eingestrichenen d bis zum dreigestrichenen a und b hat. Es sind mit diesem Instrumente mancherlei Veränderungen vorgenommen worden, unter welchen wohl eine der wichtigsten die von Johann George Tromlitz, Tonkünstler und Flötaversist zu Leipzig (geb. zu Gera 1730), ist, welcher durch Anbringung von 7 Klappen die Flöte um vieles verbessert hat; obgleich auch hier wieder von Vielen mancherlei Schwierigkeiten wegen der vielen Klappen gemacht werden. Außerdem giebt es auch noch andere nicht so häufig vorkommende Arten von Flöten, z. B. die Piccol-Flöte (flauto piccolo), die Quart und Terz-Flöte, flûte douce, flût dʼamour etc. welche sich sowohl in Ansehung der Form als auch in Rücksicht der Höhe oder Tiefe von jener unterscheiden.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 2. Amsterdam 1809, S. 33.
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