Felice Salimbeni

[37] Felice Salimbeni (gebor. zu Mailand ungefähr 1712), einer der berühmtesten Italiänischen Sänger und Castraten, der als Schüler des Porpora in Rom (1731) und in Wien (1733), wo Metastasio in seinen Opern die meisten Rollen für ihn schrieb, eben so große Bewunderung auf sich zog, als er nachher in Berlin (1743) und in Dresden (1750) der Gegenstand allgemeiner Bewunderung ward. Auf der Rückreise nach seinem Vaterlande starb er unterwegs zu Laubach in Krain 1751. Sein Verstand und sein guter Charakter hinterließen ihm bei seinen Freunden ein eben so bleibendes Denkmahl, als ihn seine Vortrefflichkeit als Sänger allen Zuhörern unvergeßlich gemacht hatte. Seine Stimme, die sich vom ungestrichenen a bis in das dreigestrichene c und d erstreckte, war rein, angenehm, durchdringend ohne Kreischen und voll. Im Adagio besaß er die größte Stärke: einige tausend seiner Zuhörer standen in Entzückung verloren, wenn Er im Adagio sang – ohne von dem Steifen und Unbeweglichen, das übrigens in seiner Action lag, irre geführt zu werden – und sehr oft preßte er ihnen die heißesten Thränen aus.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 37.
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