Malabar

[37] Malabar, eine große Ostindische Landschaft in Decan oder der Halbinsel diesseits des Ganges, welche sich von Mahe oder auch vom Cap Dilli bis zum Cap Comorin erstreckt. Sie ist sehr fruchtbar an Reiß, Obst, Gewürzen und Edelsteinen, und besteht aus vielen Königreichen, als Calecut, Cochin, Cananor u. a. von denen einige von Hyder Aly erobert wurden – die zum Theil an die Engländer gekommen sind, zum Theil zum Typpo Sahebschen Staate gehören (s. Hyder Aly), – andre von einigen zum Theil von den Engländern abhängigen Fürsten regiert werden; auch haben die Franzosen und Holländer Besitzungen daselbst, welche jedoch in dem gegenwärtigen Kriege von den Engländern besetzt worden sind. Die Einwohner von Malabar, welche Tamuler genannt werden, sind schwarzbraun; sie sind theils Christen, theils Muhamedaner, theils Heiden: und die Malabarische Sprache wird fast auf allen Seeküsten in Ostindien gesprochen. Die Holländer und Portugiesen trieben noch kürzlich große Handlung hierher, wodurch auch die Malabaren zu einiger Cultur gelangt sind.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 3. Amsterdam 1809, S. 37.
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