Speyer

[330] Speyer, ein Bischofthum im Oberrheinischen Kreise, zwischen Pfalz, Baden-Durlach, Niederelsaß und der Grafschaft Leiningen gelegen, dessen Bischof ehedem unter dem Bischof von Mainz stand. Die Hauptstadt Speyer (Lat. Spira, oder auch Augusta Nemetum), welche jedoch dem Bischof keineswegs unterworfen, sondern eine freie Reichsstadt ist, liegt auf der westlichen Seite des Rheins am Speyerbache, in einer äußerst fruchtbaren Gegend; der Rath und der größte Theil der Bürger ist lutherisch. In ältern Zeiten hielten die Kaiser hier viele Reichstage, und auch das kaiserliche Kammergericht war bis 1689 daselbst.[330] Uebrigens haben die Bürger die Freiheit, daß sie ihre Güter, welche zu Schiffe gehen, an den kaiserlichen Zöllen nicht verzollen, auch keine Accise davon entrichten dürfen; zugleich genießt die Stadt das Stapelrecht. – Außer Speyer sind noch Bruchsal, die Residenz des Bischofs, Rheinzabern und Philippsburg bedeutende Orte des Bischofthums, welches ungefähr 54 Quadratmeilen umfaßt.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 5. Amsterdam 1809, S. 330-331.
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