Versteinerung

[317] Versteinerung (Lat. Petrisicatio, concretio) nennt man diejenige Wirkung der Natur, wodurch erdichte Substanzen, die vorher in einzelne Theile zertrennt, oder nur in lockerem Zusammenhange gewesen, durch Revolutionen und chemische Prozesse in feste Körper umgeändert werden, indem die feinen Stein- und Sand-Theilchen in ihre poröse Masse eindringen, sich festsetzen, kristallisiren, und so feste steinartige Gebilde darstellen. Solche Massen nun werden Versteinerungen oder Concremente genennt. Die Härte derselben hängt von der Beschaffenheit der Masse ab, welche sie durchdrungen hat. Bloß calcinirt (verkalkt) erscheinen diejenigen Substanzen, z. B. Knochen, Conchylien etc. welche mit Kalksinter, Mergeltuff etc. durchdrungen wurden. Härter und im eigentlichen Verstande petrificirt sind die, welche Steinhärte erlangt haben, und daher Petrefacta genannt werden. Metallisirt hingegen nennt man solche Versteinerungen, die mit metallischen Stoffen durchzogen wurden, wie mit Schwefelkies, Fahlerz, Thoneisenstein etc. Uebrigens findet man dergleichen Concremente in dem Pflanzen- und Thierreiche: im erstern z. B. versteinerte Farrenkräuter (silices), Eichen, Staarholz (bei Chemnitz) etc. im letztern, versteinerte Wasserratten, Krebse (Gamarrolithen) etc.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 6. Amsterdam 1809, S. 317.
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