Ascanius

[62] Ascanius, Sohn des Aeneas und der Creusa, wurde bei der Einnahme von Troja (s. die Art. [62] Aeneas und Troja) aus der brennenden Stadt als kleiner Knabe von seinem Vater, der ihn an der Hand und den Anchises auf den Schultern hatte, fortgeführt. Sie langten endlich nach vielen Zügen in Italien an, gründeten hier ein neues Reich, wo denn, nach des Aeneas Tode, Ascanius diesem als Regent nachfolgte. Da aber Lavinia, die zweite Gemahlin des Aeneas, erst nach dieses Tode von einem Sohne entbunden wurde, und mit diesem Kinde, aus Furcht vor Ascanius, entfloh, so ließ Ascanius sie zurückholen und gab ihr, um ihren Verdacht ganz zu widerlegen, das väterliche Reich, entfernte sich mit seinen Anhängern und legte darauf die Stadt Alba longa an, wo er ein neues Reich gründete, das aber nach seinem Tode mit dem lateinischen vereiniget wurde.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 62-63.
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