Das Präludium

[284] Das Präludium (Musik) heißt das kurze Vorspiel, welches gemeiniglich die Organisten vor Anfang des Chorals auf der Orgel vortragen, um theils die Gemeinde mit der Tonart, woraus jener gesungen werden soll, theils auch mit der Melodie selbst, besonders wenn diese nicht leicht ist, bekannt zu machen. Ein kurzer, der Sache angemessener Vortrag ist das Hauptstudium eines geschickten Organisten. Uebrigens präludirt auch der Organist vor Anfang einer Kirchenmusik, damit unterdessen die Instrumentisten richtig einstimmen können: die in Kammerton gestimmte Orgel bleibt so lange in der Tonart D, bis alle eingestimmt haben, worauf er dann in die Tonart übergeht, in welcher das Kirchenstück gesetzt ist.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 284.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika