Das Verdeck

[459] Das Verdeck heißt in der Schiffsbaukunst der Boden eines Schiffes (was bei den Häusern etwa ein Stockwerk ist), der die Seiten des Gebäudes mit einander verbindet, das Geschütz trägt und das Innere des Schiffs gegen das Hineinstürzen der Wellen bedeckt. Schiffe vom ersten und zweiten Range haben drei Verdecke; das unterste Verdeck (das Erste bei dem Schiffleuten genannt) ist dem Wasser gleich, und führt rund [459] herum das große Geschütz (der Ort, wo dies steht, heißt die große Batterie); ferner gegen den Hintertheil die Pulverkammer etc. über den Verdecken befindet sich noch ein Hinterkastell für den Capitain und einige Officiers; Kriegsschiffe von minderer Größe haben zwei und ein halbes, Fregatten nur ein und ein halbes Verdeck. Die Kauffahrtheischiffe haben gewöhnlich, nach Verhältniß ihrer Größe, ein, zwei auch drei Verdecke, daher sie auch den Namen Zweidecker, Dreidecker führen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 459-460.
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