Deucalion

[273] Deucalion (Mythol. u. Gesch), ein Sohn des Prometheus, führte eine Colonie nach Griechenland und ließ sich zu Lykorea auf dem Gebirge-Parnaß nieder; von hieraus machte er in der Folge einen Einfall in Thessalien, woraus er die Pelasger vertrieb. Hier war es denn auch, wo er die berühmte Ueberschwemmung (Deucalionische Fluth) erlitt, welche durch den Fluß Peneus entstand, und welche die Fabel folgendergestalt erzählt: Als Jupiter das menschliche Geschlecht durch Wasser zu vertilgen beschlossen hatte, und alle Regen die fürchterlichsten Ueberschwemmungen verursachten, rettete sich Deucalion mit seiner Gemahlin Pyrrha auf den Gipfel des Parnassus. Nach Abfluß des Wassers fragten sie das Orakel der Themis, wie sie die Erde wieder bevölkern sollten? Dies gab zur Antwort: sie sollten nur die Gebeine ihrer Mutter hinter sich werfen. Sie fielen endlich darauf, daß darunter Steine zu verstehen wären, thaten damit nach dem Ausspruch des Orakels, und die Steine des Deucalion verwandelten [273] sich in Männer, die der Pyrrha in Weiber. – Uebrigens werden noch mehrere Umstände von den alten Schriftstellern über diese Ueberschwemmung angeführt, die genau mit denenjenigen übereintreffen, welche die heil. Bücher von Noah anführen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 273-274.
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