Die Celten

[200] Die Celten (Celtae) waren einer der vier Hauptvölkerstämme, welche das alte Gallien bewohnten, und deren Sitze sich von der äußersten Spitze Bretagnens bis ostwärts an den Rhein und die Alpen erstreckten. Die Römer nannten daher das ganze Land Celtica oder Galatia. Ihre eigentliche Abstammung ist ungewiß; sie kamen zuerst aus Asien; ihre älteste Einwanderung, die man kennt, geschah unter Bellovesus zur Zeit Tarquinius Priscus. Große ansehnliche Haufen breiteten sich in mehrern Ländern von Europa aus. Durch unaufhörliche innerliche Kriege schwächten sie sich; durch den Handel mit Römern und Massiliern wurden sie zwar gesitteter, aber auch weichlicher, und da sie am Ende keine Unterstützung mehr von Hause aus erhielten, so wurden die italiänischen Celten von den Römern unterjocht; die Bojer verbanden sich mit den Helvetiern, die illyrischen Celten mit den Illyriern. – Uebrigens war ihre Verfassung aristokratisch; die Edeln unter ihnen hatten Nationalversammlungen; der Gemeine war nicht viel besser als ein Sklave. Von Körper waren sie groß und stark, auch beim Angriff wüthend; aber sie konnten nicht ausdauern. Ein ungeheures Schwerd, meistens aus Kupfer, war ihre Hauptwaffe. Ihre Priester, Druiden, standen im größten Ansehen bei ihnen.

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Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 7. Amsterdam 1809, S. 200.
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