Die Moxa

[82] Die Moxa heißt eine Gattung grauer Wolle, welche man in China und Japan aus den Blättern und Spitzen des gemeinen Beifußes zubereitet, indem die Blätter dieser getrockneten Pflanze gestoßen, zwischen den Händen gerieben, und das faserige davon gesondert wird. Es wird diese Moxa besonders als ein Heilmittel wider Gicht und Rheumatismen, und zwar auf folgende Art angewendet: Man rollt sie in einen länglichen Kegel zusammen, befestigt sie mit Speichel auf der Haut und zündet sie an. Anfangs empfindet der Patient, da das Feuer nur langsam zehrt, nur eine Wärme, die aber nach und nach in beträchtlichen Schmerz und zuletzt in Eiterung übergeht, wodurch denn die im Körper vorhandene Schärfe abgeführt wird. Die Chinesen und Japaner setzen ein großes Zutrauen in diese Kur, bei welcher sie selbst mancherlei abergläubige Dinge vornehmen.

Quelle:
Brockhaus Conversations-Lexikon Bd. 8. Leipzig 1811, S. 82.
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