Blumenbach

Blumenbach

[270] Blumenbach (Joh. Friedr.), berühmter Naturforscher und der Zeit ältester Lehrer an der Universität Göttingen, erwarb sich durch viele wichtige Schriften und seine langjährigen Vorlesungen große Verdienste um die Begründung und Verbreitung philosophischer Ansichten im ganzen Gebiete der Naturwissenschaften.

Er wurde am 11. Mai 1752 zu Gotha geboren, erhielt seine wissenschaftliche Bildung auf den Universitäten Jena und Göttingen, erwarb sich an letzterm Orte 1775 die medicinische Doctorwürde und die von ihm in der bei dieser Gelegenheit geschriebenen Abhandlung über die Verschiedenheit der Menschenracen aufgestellten Ansichten lenkten sogleich die Blicke der ganzen gelehrten Welt auf ihn und sind fortwährend die herrschenden geblieben. Im folgenden Jahre wurde er daselbst als außerordentlicher Professor und Aufseher des Naturaliencabinets der Universität angestellt, 1778 zum ordentlichen Professor, später zum Obermedicinalrathe und zum Comthur des Guelfenordens ernannt. Am 19. Sept. 1825 beging B. sein 50jähriges Doctorjubelfest, wobei ihm eine besonders darauf geprägte Denkmünze überreicht und der Tag noch durch Niederlegung eines Capitals geehrt wurde, dessen Zinsen als ein Reisestipendium verwendet werden sollen, das B.'s Namen führt. Im folgenden Jahre gab sein Jubelfest als Professor ebenfalls zu einer Denkmünze und andern ehrenden Festlichkeiten Veranlassung. Unter B.'s eignen wichtigen naturhistorischen Sammlungen ist eine Schädelsammlung einzig in ihrer Art. Von seinen Schriften sind die meisten in mehre fremde Sprachen übersetzt worden und haben seinen Ruhm auch im Auslande begründet.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 270.
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