Hermen

[378] Hermen hießen bei den Alten viereckige, oben breiter werdende, nicht zu hohe Pfeiler, auf denen ein Kopf stand und welche dem Hermes (s. Mercur), dem Gotte des öffentlichen Verkehrs, gewidmet waren. Sie standen in Athen in großer Anzahl auf öffentlichen Plätzen, an den Straßen, vor den Häusern und waren zum Theil mit Inschriften versehen. Später bildete man in ähnlicher Weise nicht nur den Mercur, sondern auch andere Götter und selbst Menschen ab. Da Herma im Griechischen eine Stütze, einen Pfeiler bedeutet, so hat man das Wort Hermes von Herma abgeleitet, mit der Annahme, daß die spätern Hermen nur eine Verzierung der an den Straßen stehenden großen Steine (der Eck- und Prellsteine) gewesen seien, zugleich eine Andeutung, daß jene Steine dem Gotte des öffentlichen Verkehrs gewidmet seien.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 378.
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