Hermen

[277] Hermen (v. gr.), viereckige, nach unten zugespitzte, oben mit einem Kopfe geschmückte Pfeiler, welche zuweilen auch Inschriften haben; sie hatten den Namen von Hermes (s.d.), welcher in der ältesten Zeit in Griechenland ohne Hände u. Füße abgebildet wurde, od. bezeichnen wahrscheinlich überhaupt die ersten Anfänge der Bildhauerkunst. Sie kamen später noch in Athen häufig vor, wo sie in Straßen u. vor den Häusern standen (vgl. Alkibiades), u. wurden dann in Italien als Grenzpfeiler od. auch später als Weg- u. Gartenverzierungen benutzt. Wenn auf der Herme das Bild eines anderen Gottes od. Heros, als des Hermes, stand, so verband man den Namen Herme mit dem Namen des aufgestellten Kopfes, u. daher kommen die Benennungen: Hermares (Herme des Ares), Hermathēne (der Athene), Hermerăkles (des Herakles), Hermĕros (des Eros), Hermapollon (des Apollon), Hermamithras (des Mithras), Hermŏpan (des Pan). Nach And. waren dies Säulen, auf welchen der Hermeskopf mit denen des Ares, Pan, Herakles etc. vereinigt angebracht war.

l'Hermenault (spr. Lermenoh), Flecken im Arrondissement Fontenay-le-Comte des französischen Departements Vendée; 950 Ew.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 8. Altenburg 1859, S. 277.
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