Repertoire

[676] Repertoire wird nach dem Französischen vorzugsweise das Verzeichniß, überhaupt die Gesammtheit der auf einer Schaubühne dargestellten oder in der nächsten Zeit darzustellenden Stücke genannt. Das Repertoire der nächsten Woche enthält daher die Angabe der aufzuführenden, das der vergangenen Woche, des vergangenen Monats oder Jahres die der aufgeführten Stücke. Man sagt von einem Theater, es habe ein gewähltes Repertoire, wenn der Vorstand desselben theils nur anerkannt ausgezeichnet ältere, und von den Neuern mit kunstverständiger Wahl nur bessere, und keine blos die Schaulust anlockenden, übrigens gehaltlosen Sachen zur Aufführung kommen läßt, was indeß von wenig deutschen Bühnen wird behauptet werden können. Ein Verzeichniß der auf den angesehensten deutschen Theatern monatlich gegebenen Stücke wird seit längerer Zeit von Theodor Hell als »Tagebuch der deutschen Bühnen« herausgegeben. Eigentlich ist Repertoire gleichbedeutend mit dem lat. Repertorium, was so viel wie Verzeichniß heißt und häufig als Titel von Schriften angewendet wird, in denen Alles, was einzelne Zweige einer Wissenschaft angeht, die darauf bezügliche Literatur, überhaupt Mittheilungen aus einem Fache des Wissens und nach irgend einem Gesichtspunkte so geordnet und gesammelt werden, daß sie sich leicht übersehen lassen. Eines der umfassendsten und verdienstlichsten Werke der Art ist das von Gersdorf in Leipzig herausgegebene »Repertorium der gesammten deutschen Literatur«.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 676.
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