Vanille

Vanille

[554] Vanille. Das unter diesem Namen bekannte kostbare Gewürz ist in den einige Zoll langen, schmalen, schwärzlichen und etwas gedrückten Schoten eines in Mittelamerika (Mexico, Peru, Guiana) und auf einigen westind. Inseln einheimischen Schlingstrauches enthalten.

Dieser klettert an Bäumen empor, kriecht auch am Boden hin, hat hellgrüne, denen des Lorber ähnliche Blätter und weißlichgelbe, wohlriechende, traubenartig vereinigte große Blüten. Aus diesen entwickeln sich die bis sechs Zoll langen Schoten, welche vor der Reise abgenommen, einige Tage der Gährung überlassen, dann im Schatten getrocknet und zum Schutz wider Insekten mehrmals mit Cacaobutter bestrichen werden. In den Handel kommen sie in Packeten von 50–100 Stück, welche in Schilfblätter und dann in dünnes Blei oder Zinn gehüllt sind, und 50 Stück dürfen nicht unter 10 Loth wiegen, um bei sonst tadelloser Beschaffenheit, d.h. wenn die Schoten frisch, voll, wohlriechend und schmeckend, nicht zu ölig, die seinen Samen darin schwarz und glänzend sind, für gute zu gelten. Die beste Sorte heißt Vanille de Ley und wenn sie einen silberweißen Überzug von Benzoesäure hat, bereiste oder krystallisirte, die für die vorzüglichste gilt. Die Verwendung der Vanille als Gewürz kann in zu großer Menge sehr nachtheilig werden.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 4. Leipzig 1841., S. 554.
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