Bakterien

Bakterien. 1. Streptokokken. 2. Staphylokokken. 3. Milzbrand. 4. Unterleibstyphus. 5. Diphtherie. 6. Wundstarrkrampf (Tetanus). 7. Influenza. 8. Tuberkulose. 9. Pest. 10. Cholera. 11. Rückfalltyphus. 12. Malaria. (1., 2., 3., 4., 5., 6., 8., 10., 11. in 600facher, 7., 9., 12. in 100facher Vergrösserung.)
Bakterien. 1. Streptokokken. 2. Staphylokokken. 3. Milzbrand. 4. Unterleibstyphus. 5. Diphtherie. 6. Wundstarrkrampf (Tetanus). 7. Influenza. 8. Tuberkulose. ...

[142] Bakterĭen (vom grch. bakterion, d.i. Stäbchen). Spaltpilze, Schizomyzeten, einzellige pflanzliche Lebewesen, die in ihrer Größe zwischen wenigen Mikromillimetern (1 Mikromillimeter = 0,001 mm) und Bruchteilen eines solchen schwanken und sich durch Zweiteilung vermehren. Nach ihrer Gestalt teilt man sie ein in 1) Kokken oder Kugel-B., kugelige Individuen, 2) Bazillen oder Stäbchen-B., gerade, zylindrische Stäbchen, und 3) Spirillen, Schrauben-B. oder Vibrionen, korkzieherartig gewundene Gebilde. Die B. sind zum Teil mit Eigenbewegung begabt und tragen dann dünne, biegsame Fäden (Geißeln) als Bewegungsorgane, oder unbeweglich, sie wachsen zum Teil nur bei Zutritt von Luft (Aerobien), zum Teil unter Abschluß der Luft (Anaerobien). Die meisten wachsen bei Temperaturen zwischen + 15 und + 40° C., einzelne verlangen niedere Temperaturen, andere bedeutend höhere. Gegen Austrocknen, Sonnenlicht und desinfizierende Mittel sind die B. meist ziemlich empfindlich, nur die, welche Dauerformen (Sporen) bilden, können sich jahrelang lebensfähig erhalten. Die B. zerlegen die Abfälle tierischen Stoffwechsels und die toten höhern Organismen bis zu den einfachsten Verbindungen, Wasser, Kohlensäure und Ammoniak; sie spielen in der Technik als Erreger von Gärungen (zymogene, fermentbildende B.) eine große Rolle und sind die Ursache der Infektionskrankheiten (pathogene B.). Die wichtigsten pathogenen B. zeigt die beistehende Tafel: Bakterien. Daneben gibt es noch farbbildende (chromogene B.). Pathogene B., deren Wirkung man in geeigneter Weise abgeschwächt hat, werden zu Schutzimpfungen verwendet. Mit Erforschung der Lebensbedingungen der B. beschäftigt sich die Bakteriologie (s.d.). – Vgl. Flügge (3. Aufl. 1896), Günther (5. Aufl. 1898), Migula (2. Aufl. 1903), Lehmann und Neumann (Atlas, 3. Aufl. 1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 142.
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