Chambord [2]

[324] Chambord (spr. schangbohr), Henri, Graf von, Herzog von Bordeaux, franz. Kronprätendent, geb. 29. Sept. 1820, nachgeborener Sohn des 13. Febr. 1820 ermordeten Herzogs von Berry, ward nach der Verzichtleistung seines Großvaters Karl X. 2. Aug. 1830 als Heinrich V. zum König ausgerufen, mußte aber seiner Familie in die Verbannung folgen, wurde dann in Prag erzogen und vermählte sich 1846 mit Prinzessin Marie Therese von Modena; seine Ehe blieb kinderlos. Nach dem Sturz Napoleons III. war die Nationalversammlung bereit, ihn als König anzuerkennen, doch scheiterte der Restaurationsversuch 1873, weil C. jede vorläufige Erklärung über die Verfassung verweigerte. C. starb 24. Aug. 1883 in Frohsdorf als letzter Sproß des ältern Hauses Bourbon. – Biogr. von Nouvion und Landrodie (1886), Dubosc (1887).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 324.
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