Chinarinde

345. Chinarindenbaum (a Blüte).
345. Chinarindenbaum (a Blüte).

[336] Chinarinde, Fieber-, peruvianische Rinde (Cortex Chinae, Cortex Peruviānus), Rinde vieler Arten der trop.-amerik. Rubiazeengattg. Cinchŏna (Chinarindenbaum), in den Urwäldern der Anden in 1200-3200 m Höhe, in Java, Brit.-Ostindien, Australien etc. kultiviert, als Heilmittel vielfach verwendet, enthält außer mehrern Chinabasen, worunter bes. Chinin, noch Chinasäure, Chinagerbsäure, Chinovabitter und Chinarot. C. ist das kräftigste aller stärkenden Mittel, aber durch die Rindensubstanz verdauungsstörend und deshalb durch Chinin (s.d.) ersetzt. Man unterscheidet die meist kultivierten und nach dem Gehalt an Chinin bewerteten Fabrikrinden und die nach Aussehen, Abstammung und Farbe geschätzten Medizinalrinden, so rote C. von Cinchona succirūbra Pav., gelbe C. von Cinchona lancifolĭa Mutis (Cartagenarinde) und cordifolĭa Mutis (Maracaiborinde), Königschinarinde von Cinchona calisāya Wedd. [Abb. 345], Loxa (Kronen) –, Huanuco- und Guayaquilrinden von Cinchona officinālis L. u.a. Auch die Rinde (Cuprearinde) der nahe verwandten Remijia Purdieāna Wedd. und Ladenbergĭa pedunculāta Karst. (Kolumbien) enthalten Chinin. Dagegen gibt es viele Surrogate, bes. die Pararinde (Parachina) von Ladenbergia-Arten, die aber wirkungslos sind.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 336.
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