Chinin

[337] Chinīn, das wirksamste Chinaalkaloid. Seine Kristale lösen sich in 1400 Teilen kaltem, 770 heißem Wasser, nicht ganz leicht in Alkohol und Äther, am leichtesten in Chloroform und Schwefelkohlenstoff. Die intensiv bittern Lösungen der meisten Chininsalze zeigen schön blaue Fluoreszenz. C. ist ein vorzügliches Heilmittel gegen Fieberkrankheiten, erregt aber in großen Gaben Schwindel, Herzklopfen etc. und einen rauschartigen Zustand (Chininrausch); es fördert den Kräftezustand durch Verminderung des Eiweißumsatzes im Körper, deshalb auch bei Verdauungsstörungen, Blutarmut und Nervenleiden, meist mit Eisenpräparaten zusammen, verwendet. Von den Salzen des C. sind offizinell: Chininsulfāt (Chinīnum sulfurĭcum), schwefelsaures C., Chininhydrochlorīd (Chininum hydrochlorĭcum oder muriatĭcum), salzsaures C., beide schneeweiß, Chinintannāt (Chininum tannĭcum), gerbsaures C., gelblichweißes, amorphes, schwach bitteres Pulver, Eisenchininzitrāt, (Chininum ferro-citrĭcum), zitronensaures Eisenchinin, glänzende, dunkelrotbraune, bitter und eisenartig schmeckende Blättchen.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 337.
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